Zahnreiche Vielfalt – in allen Größen

Von der winzigen Spitzmaus bis zum riesigen Afrikanischen Savannenelefanten, Säugetiere kommen in vielen Größen daher. Entsprechend unterschiedlich groß müssen auch die Kiefer sein.
Hier sind dieselben Nahrungstypen aufgezeigt wie in der „Bite Me!“-Vitrine in der Säulenhalle, und obendrein noch ein Insektenfresser. Die Beispiele sind jedoch andere, und sie erlauben einen anderen Blick auf einige Merkmale:

An dem großen Löwenschädel kann man zum Beispiel die scharfen Backenzähne wesentlich größer sehen. Besonders Eindrucksvoll ist dabei das Zusammenspiel der oberen und unteren Zahnreihe: Von der Spitze aus geht, zur Zunge hin, eine Kante den Zahn entlang. Treffen nun der obere und untere Zahn aufeinander, hat dies den gleichen Effekt wie eine Schere und das Fleisch wird regelrecht zerschnitten.

Wildschweine sind typische Allesfresser. Wie beim Bären sind auch hier die Backenzähne etwas Außergewöhnliches: Durch ihre Form sind die vorderen Backzähne in der Lage, wie die Raubtierzähne, Fleisch zu reißen, die hinteren Zähne sind jedoch flach, um Nahrung zu zerreiben, ähnlich wie beim Reh. Ein Gebiss wie ein Schweizer Taschenmesser!

Stellvertretend für die Nagetiere hängt hier ein Schädel des größten Nagers der Erde. Das Capybara hat, wie der Biber, Schneide- und Backenzähne. Eckzähne fehlen den Nagetieren generell, die dadurch entstehende Lücke ist entsprechend auch bei allen Nagetieren vorhanden. Anders als der Biber hat das Capybara aber weiße Schneidezähne, da die Eiseneinlagerungen fehlen. Deshalb sind seine Zähne nicht ganz so hart, schärfen sich aber, genau wie bei allen anderen Nagern, laufend selbst.

Am Beispiel des Delfins kann man gut erkennen, dass verschiedene Zahnformen im gleichen Gebiss nicht immer von Vorteil sind. Ursprünglich hatten auch Wale und Delfine in ihrer Entwicklungsgeschichte verschieden geformte Zähne mit speziellen Funktionen, diese Vielfalt ist allerdings im Laufe der Evolution verloren gegangen.